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Präses Peter Ruf blickt auf 15 Jahre ehrenamtliche Dekanatsleitung zurück
Nora Hechler
25.01.2022
nh
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Dabei stellt der 71-Jährige nicht etwa sich selbst in den Mittelpunkt, sondern die Mitarbeitenden im Dekanat. „Die Leitung schafft nur die Rahmenbedingungen, damit die Mitarbeitenden gut arbeiten können. Wir haben hervorragende Mitarbeitende, die das Dekanat gestalten. Und darauf können wir sehr stolz sein“, so Ruf. „Ich habe zu vielen von ihnen ein sehr gutes Verhältnis, weil sie mir wichtig sind und mich interessieren. »Human kann sich nur jemand verhalten, dem auch Humanität widerfährt«. Das war auch im Beruf immer mein Leitspruch“, erklärt er. Das Dekanat verlasse er mit großer Zufriedenheit, Dankbarkeit und auch Demut. „Ich denke, dass ich an den entscheidenden Punkten mitgesteuert habe, damit die Mitarbeitenden eine gute Arbeit leisten können und zufrieden sind. In der gemeinsamen Leitung mit Dekan Dr. Martin Fedler-Raupp und seinem Vorgänger Eberhard Kühn sind wir uns immer auf Augenhöhe begegnet und haben auch außerhalb des Amtes ein freundschaftliches Miteinander gepflegt“, so Ruf weiter.
Im Laufe seiner Amtszeit kann Peter Ruf auf viele Meilensteine zurück blicken. So etwa auf die Gründung der Schwalbacher Tafel, des Mehrgenerationenhauses in Eschborn oder das Projekte „Deine Chance“, die Sprachschule für Flüchtlinge in Bad Soden, die er maßgeblich mit auf den Weg gebracht hat. Viel Kraft hat er auch in das Projekt der Kooperation der Diakoniestationen im Dekanat gesteckt, aus dem ein Zweckverband mit inzwischen bereits zwei angeschlossen Stationen entstanden ist. Für den Vorstand dieses Zweckverbands wird er noch einmal kandidieren – es wird das einzige Ehrenamt sein, das er fortführen wird.
Für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement überreichte ihm Landrat Michael Cyriax bereits 2019 den Ehrenbrief des Landes Hessen. Die Auszeichnung des Hessischen Ministerpräsidenten wird für besonderes ehrenamtliches Engagement im Bereich der demokratischen, sozialen oder kulturellen Gestaltung der Gesellschaft vergeben. Vor seinem Ruhestand war Peter Ruf erst Geschäftsführer der Kliniken des Main-Taunus-Kreises und dann Geschäftsführer der Hochtaunus-Kliniken. Zwischen diesen beruflichen Stationen wurde er 2007 zum Präses des Dekanats Kronberg gewählt. Positive Bestätigung und Wertschätzung erhielt er auch durch die dreimalige und jeweils einstimmige Wiederwahl in sein Amt. Was eine Leitungsfunktion im Ehrenamt bedeutet, hat Peter Ruf besonders in der Zeit gespürt, als er gleichzeitig Geschäftsführer der Hochtaunus-Kliniken war. „Das war eine sehr hohe Belastung“, erklärt er. „Allerdings habe ich meine Tätigkeit hier nie als Last empfunden. Das liegt aber auch daran, dass ich sehr strukturiert bin.“
Seit er mit seiner hauptamtlichen Tätigkeit im Ruhestand ist, hat sich sein ehrenamtliches Engagement noch verstärkt und nimmt mehr als eine halbe Stelle ein. Dazu gehören neben regelmäßigen Sitzungen repräsentative Aufgaben abends und am Wochenende – und das alles ohne eine Aufwandsentschädigung. Viel Präsenz nicht nur im Haus der Kirche, sondern auch in den Kirchengemeinden und in Gottesdiensten zu zeigen, war ihm immer wichtig. Die Unabhängigkeit dieses Ehrenamtes ohne ein Angestelltenverhältnis und Weisungsbefugnis durch die Kirchenleitung sieht er dabei als sehr wesentlich an. Nur so könne man auch mal offene Kritik üben. Diese direkte Art zeichnet Ruf in seinem Amt besonders aus.
„Verändert hat sich in den Jahren meiner Amtszeit hier, dass wir uns zum Dienstleister für die Kirchengemeinden entwickelt haben“, so Ruf. „Leitung muss grundsätzlich bereit sein, anderen zu dienen. Wenn man dazu nicht bereit ist, stinkt der Fisch vom Kopf her“, ergänzt er. Grundsätzlich sieht er das Dekanat gut für die Zukunft aufgestellt. „Weil wir solche Mitarbeitenden haben“, wiederholt er. „Wenn man uns lässt, ist also viel Potential vorhanden. Weniger werdende Ressourcen sind nachgeordnet. Die Menschen und die Atmosphäre sind das Entscheidende“, erklärt er. Nicht umsonst hat er so manche Sitzung im Dekanat mit seinem Humor aufgelockert und sich immer auch nachhaltig um das Wohl seiner Mitarbeitenden gesorgt. Für seine Nachfolge wünscht er sich, dass diese im Dreierteam mit Dekan und stellvertretender Dekanin Eva Reiß weiterhin so vertrauensvoll und gut miteinander arbeitet.
Nach dem Ende seines Amtes als Präses freut er sich besonders darauf, mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Zum Beispiel, um endlich einmal ohne Termine im Dekanat morgens spazieren zu gehen. Gemeinsamt mit seiner Frau lebt er in Hofheim. Sie haben zwei Kinder und fünf Enkelkinder. Offiziell verabschiedet werden der bisherige DSV und Präses Peter Ruf im Rahmen eines Gottesdienstes am 6. März um 14 Uhr. Gäste können die Verabschiedung auf www.sublan.tv online live miterleben. Bei ihrer Online-Tagung am 28. Januar 2022 ab 18 Uhr wird die Synode des Dekanats Kronberg ihren Dekanatssynodalvorstand inklusive seines bzw. seiner Vorsitzenden neu wählen. Gäste können die Synode ebenso online über sublan.tv mit verfolgen.
Auch die Ehrenamtsakademie schließt sich dem Dank an. Peter Ruf war engagierter und treuer Stammteilnehmer bei den Fortbildungen und Angeboten der eaA.
Dieser Artikel steht exemplarisch für alle scheidende DSV-Vorsitzende, DANKE!!!
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